Verkehrswissen auf dem Prüfstand: Wie Deutschland neue Fahrer vorbereitet

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Laut Angaben des TÜV-Verbandes erreichte die Zahl der Führerscheinprüfungen 2023 einen historischen Höchststand. Fast zwei Millionen theoretische Prüfungen wurden im vergangenen Jahr abgelegt – ein Anstieg von rund acht Prozent im Vergleich zu 2022. Die praktischen Prüfungen stiegen hingegen nur um ein Prozent. Der Verband sprach von „einem neuen Negativrekord“, da 42 Prozent der Prüflinge die theoretische Prüfung nicht bestanden. Um diesen Trend umzukehren, setzt man nun verstärkt auf moderne Lernmethoden und eine gezielte Prüfungsvorbereitung.

Die theoretische Führerscheinprüfung wird in enger Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein (DEKRA), den technischen Prüfstellen des Kraftfahrzeugverkehrs und des Fahrlehrerverbandes entwickelt. Dabei fließen auch die Erkenntnisse von Forschungseinrichtungen ein. Maßgeblich beteiligt ist das Institut für angewandte Familien-, Kindheits- und Jugendforschung an der Universität Potsdam – hier werden Fahrkompetenzstandards erforscht und Methoden zur Gestaltung und Vermittlung der Fahrerlaubnisprüfung entwickelt.

„Das Ziel der theoretischen Fahrerlaubnisprüfung ist es, am Ende der theoretischen Fahrausbildung zu überprüfen, ob sich Fahranfängerinnen und Fahranfänger das notwendige Wissen über den Straßenverkehr angeeignet haben“, erklärt der DEKRA.

Seit 2008 existiert ein einheitliches, bundesweites Prüfsystem. Dieses stützt sich auf einen digital entwickelten Fragenkatalog, der verschiedene Formate wie Angaben für Geschwindigkeit, Zeit, Länge oder Masse umfasst. Um die Prüfung möglichst vielen zugänglich zu machen, wird sie in 13 Sprachen angeboten. Der Fragenkatalog wird zweimal jährlich aktualisiert, damit er aktuelle Rechtsänderungen und technische Entwicklungen widerspiegelt.

Der Fragenkatalog ist in zwei Bereiche unterteilt: Grundstoff, der für alle Führerscheinklassen relevant ist, und Zusatzstoff, der spezifisch auf die jeweilige Klasse abgestimmt ist. Die Fragen werden zufällig aus dem Katalog ausgewählt und in ihrer Reihenfolge sowie in Details wie Fahrzeugfarben oder Anordnungen variiert, um reines Auswendiglernen zu verhindern. Die Wertigkeit der Fragen richtet sich nach ihrer Bedeutung für die Verkehrssicherheit. So können besonders relevante Fragen bis zu fünf Punkte zählen. Fragen mit Mehrfachantworten gelten als falsch, wenn nicht alle richtigen Optionen markiert werden.

Der digitale Prüfungsprozess sorgt für ein hohes Maß an Fairness und Transparenz. Gleichzeitig zeigt sich, dass der Erfolg maßgeblich von der Vorbereitung der Prüflinge abhängt.