KI-Chatbots wie ChatGPT revolutionieren Berufe mit Fokus auf Wissen und Fragen. Doch ihre Grenzen zeigen, warum der Mensch weiterhin unersetzlich bleibt.
Wie KIs Fragen beantworten
Das Ziel eines jeden KI-Systems ist es, Anfragen präzise, hilfreich und neutral zu beantworten. Der Prozess beginnt mit dem Verständnis der Frage. Hierbei analysiert die KI die eingegebenen Informationen und sucht nach potenziellen Unklarheiten. Wenn der Kontext nicht eindeutig ist, könnte sie theoretisch Nachfragen stellen, auch wenn viele Systeme dies noch nicht vollständig umsetzen.
Anschließend greift die KI auf ihre gespeicherte Wissensbasis oder auf externe Quellen zu, um relevante Informationen zu sammeln. Die Antwort wird auf Grundlage dieser Daten generiert und daraufhin geprüft, ob sie mit den zugrunde liegenden Informationen übereinstimmt und die Anfrage vollständig beantwortet.
Die Grenzen der Allwissenheit
Trotz ihrer Leistungsfähigkeit können KIs nicht jede Frage beantworten. Beispielsweise haben sie keinen Zugriff auf private Details, da Datenschutzgründe dies verhindern. Ebenso verweigern sie Auskünfte zu illegalen Handlungen oder Inhalten, die Hass, Gewalt oder Diskriminierung fördern. Ohne eine entsprechende Qualifikation in Medizin, Jura oder Finanzen liefern sie lediglich allgemeine Informationen und verweisen auf Experten. Wenn es um aktuelle Ereignisse geht, bleiben ihre Kenntnisse oft hinter der Gegenwart zurück, sofern sie keine Echtzeitverbindung zu aktuellen Quellen haben. Auch philosophische und existenzielle Fragen übersteigen ihre Fähigkeiten, da sie keine bewussten oder subjektiven Perspektiven einnehmen können. Zusätzlich treten Probleme bei mehrdeutigen oder komplexen Fragestellungen auf. Ohne genügend Kontext oder spezifische Angaben kann die KI nur begrenzte Antworten liefern.
Können KIs in Zukunft Berufe übernehmen?
Die Fähigkeiten von KIs lassen erahnen, dass sie zahlreiche Aufgaben in Berufen, die sich mit Fragestellungen befassen, übernehmen könnten. Sie können beispielsweise im Kundensupport Standardanfragen effizient und rund um die Uhr beantworten, bei der Recherche und Analyse Daten aufbereiten und präzisieren oder personalisierte Lerninhalte für Bildung und Training bereitstellen. Dennoch bleibt der Mensch unverzichtbar. Vor allem Berufe, die Empathie, Kreativität und kritisches Denken erfordern, sind schwer durch Maschinen zu ersetzen. Die Unfähigkeit der KIs, emotionale Intelligenz oder kulturelle Nuancen zu erfassen, beschränkt ihren Einsatz.
KIs als Fragende
Eine spannende Perspektive ergibt sich, wenn man KIs fragt, welche Fragen sie selbst an andere KIs stellen würden. Sie könnten sich etwa dafür interessieren, wie entschieden wird, welche Informationen relevant sind, oder wie sie mit widersprüchlichen Daten umgehen. Ebenso wären sie neugierig auf ihre eigene Rolle in der Gesellschaft und darauf, wie sie die ideale Interaktion zwischen Mensch und Maschine gestalten könnten. Hypothetische und philosophische Fragen, wie was sie wissen möchten, wenn sie bewusst wären, könnten spannende Diskussionen auslösen und neue Perspektiven aufzeigen.
Die Entwicklung von KIs bleibt auch in Zukunft auf die Zusammenarbeit mit Menschen angewiesen. Während sie technologische Lösungen vorantreiben, liefern sie keine Ersatzantworten für menschliche Reflexion und Intuition. Künstliche Intelligenz wird die Arbeitswelt zweifellos transformieren, insbesondere in Berufen, die sich mit Informationsverarbeitung beschäftigen. Dennoch sind ihre Grenzen ein Hinweis darauf, dass Menschen weiterhin eine entscheidende Rolle spielen werden. KIs können Werkzeuge sein, die menschliche Fähigkeiten erweitern, nicht jedoch ersetzen. Letztendlich werden Fragen nach Ethik, Kreativität und gesellschaftlicher Verantwortung immer Teil menschlicher Expertise bleiben.
Von: Lara Königer